Denkmäler
Kotten am Funnhof
Zwischen Cappenberger und Südkirchener Straße, an der westlichen Grenze Wernes, liegt eine idyllische Wohnanlage am Funnhof. Drei Gebäude gehören dazu, ein Wohnhaus, ein Speicher und ein Stall, alle in Fachwerkbauweise errichtet. Das Wohnhaus entstand im frühen 19. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind Speicher und Stall dazu gebaut worden. Auf dem flachen Lande wurden damals zahlreiche solcher kleinen Kotten gebaut. Auf Werner Stadtgebiet ist der Kotten am Funnhof der einzige noch gut erhaltene Vertreter dieser Art.
Heuerlinge – eine bäuerliche Unterschicht
Während die Hofanlagen in den nördlichen Bauerschaften in ihrer Struktur den münsterländischen Hallenhäusern entsprechen, ähnelt das kleine zweigeschossige Fachwerkwohnhaus am Funnhof mit seinem fast quadratischem Grundriss zahlreichen Bauten, wie sie entlang des Hellwegs zu finden sind. Dabei handelt es sich um einen Typ von Häusern, in denen eine ländliche Unterschicht wohnte, die reiner Lohnarbeit nachgehen musste. Südlich der Lippe gab es viele solcher Lohnarbeiter. Nördlich der Lippe, im Münsterland, wurde diese unterste bäuerliche Schicht durch das Heuerlingswesen aufgefangen. Heuerlinge waren landwirtschaftliche Arbeiter, denen von einem großen Hof ein Stück Land zugeteilt wurde. So war es auch am Funnhof der Fall. Die Heuerlinge dort erhielten ihr Land vom Prämonstratenserkloster Cappenberg zugewiesen. Vermutlich besaßen sie kein Vieh, wie die meisten Heuerlinge. Für die Bewirtschaftung des Ackerlandes leistete der Bauer Spanndienste. Der Heuerling erbrachte dementgegen eine vereinbarte Zahl von Arbeitstagen auf dem Acker des Bauern. Zusätzlich musste die Pacht für Haus und Land durch bestimmte Abgaben, meist Hühner und Getreide, abgegolten werden. Heuerlinge lebten am Rande des Existenzminimums. Doch im Unterschied zu den Lohnarbeitern war ihnen diese Existenz aufgrund ihrer Abhängigkeit von einem großen Hof immerhin sicher. So richtig verzweifelt wurde die Lage für die Heuerlinge mit der Bauernbefreiung. Von dieser profitierten die wohlhabenderen Bauern, nicht aber das verarmte Landvolk. Im Gegenteil, die Bauernbefreiung raubte ihnen sogar die öffentlichen Gemeindewiesen. Im Fürstbistum Osnabrück kam es deshalb 1848 zu einem Aufstand der Heuerlinge.
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