Denkmäler
Haus Valand
Haus Valand ist ein altes Bauernhaus mit einer Gräfte. Der schöne Hof liegt in Wessel, direkt an der Stadtgrenze von Werne in Richtung Herbern. Sein besonderes Kennzeichen sind die weiß leuchtenden Putzgefache im Kontrast mit dem roten Krüppelwalmdach und die Verkleidung des rückwärtigen Giebels mit Pfannen, nicht mit Brettern, wie es sonst in der Region üblich ist. Vom Walmdach sprechen Architekten, wenn anstelle eines Giebels eine Dachfläche abgesenkt wird. Wenn nur der obere Teil des Giebels mit einem Walm abgedeckt wird, spricht man von einem Krüppelwalmdach. An der Südseite befindet sich ein Fachwerkanbau mit einem Schleppdach, also einer Dachform, bei der die Dachfläche des Haupthauses über das Seitengebäude fortgesetzt wird.
Häufiger Wechsel der adeligen Herren
Haus Valand stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die Hofstelle umfasste 50 Morgen, sie war früher ein Lehnsgut der Abtei Herford und gehörte später den Freiherren von Nagel-Itlingen. Deren Herrensitz Haus Itlingen liegt in unmittelbarer Nachbarschaft von Werne, in der Herberner Bauerschaft Forsthövel. Bereits um 1300 wird das Freigut mit Namen „Ethelync“ erwähnt. Es gehörte ursprünglich zum Lehnsbesitz der Grafen von Isenberg. Deren bekanntester Vertreter, Graf Friedrich von Isenberg, ermordete, als Anführer einer Adelsverschwörung, im Jahr 1225 seinen Onkel, den Erzbischof Engelbert I. von Köln. Nach den Isenbergern übernahmen die Grafen von der Mark Haus Itlingen, später kam es über einen Zweig der Herren von Herbern an die Freiherren von Nagel, in deren Eigentum es sich noch heute befindet.
In der Bauerschaft Wessel erzählte man früher hinter vorgehaltener Hand, dass einer der Freiherren von Nagel auf Haus Valand eine Dame hat wohnen lassen, die sich der besonderen, allerdings geheimen Wertschätzung des Barons erfreute.
Von einer Gräfte eingerahmt
Mehrere Höfe in den Werner Bauerschaften waren von Gräften umringt. Im Süden und Westen sind sie beim Haus Valand noch erhalten. Auch südlich vom Haus Eickholt ist noch ein Teil vorhanden. „Gräften“ ist eine westfälische Bezeichnung für Wassergräben, die ursprünglich Adelssitze und Bauernhöfe schützen sollten. Später wurden sie für die Hof- und Gartengestaltung genutzt oder dienten als Fisch- oder Mühlenteiche.
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