Denkmäler
GLAUBE UND GEMEINSCHAFT
Die Stadt Werne entstand im 9. Jahrhundert als Siedlung rund um ein Gotteshaus, einen Vorgängerbau der Kirche St. Christophorus. Bis ins 20. Jahrhundert bildeten Kirche und Religion einen Dreh- und Angelpunkt für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Feste, Prozessionen, Messen und Gebete strukturierten Jahre und Tage. Viele dieser Rituale wurden in…
TOD UND GEDENKEN
Mit dem Tod verschwindet ein geliebter Mensch nicht aus unseren persönlichen Erinnerungen. Ebenso lebt das Andenken an Opfer von Krieg und Gewalt im kollektiven Gedächtnis einer Gemeinschaft weiter. Jedenfalls solange diese bereit ist, dieses Gedenken zu pflegen. So wie es in Werne beispielsweise am Volkstrauertag oder am 27. Januar, dem Tag der Befreiung von Auschwitz, …
ANDACHT UND GEBET
Im Unterschied zu Gotteshäusern dienten Bildstöcke und Wegkreuze nicht der gemeinschaftlichen, sondern der individuellen Frömmigkeit. Der Anblick des Gekreuzigten oder einer Gottesmutter mit Kind sollten Wanderer oder Bauern zu stiller Versenkung in Freud und Leid anregen. Die Betrachtenden sollten in eine Art Dialog mit Maria oder Jesus treten: mit der trauernden Mutter leiden…
Sicherheit und Mobilität
Das Leben in spätmittelalterlichen Städten schwankte zwischen Schutz vor Gefahren durch Abgrenzung nach außen und der Notwendigkeit, sich für lebensnotwendige Handelsbeziehungen aus der Begrenzung zu bewegen. Die Stadtmauer schützte vor räuberischen Überfällen und vor kriegerischen Angriffen. Die Hornebrücke erleichterte den Kaufleuten den Zugang zu stadtfernen Märkten. Im 20. Jh. ermöglichte der Anschluss an das Eisenbahnnetz weitreichende Handelsbeziehungen.
Erfolg und Ansehen
Der Status der Familie bemisst sich ganz nach ihrem finanziellen Potenzial … (Dieter Borchmeyer, Thomas Mann. Werk und Zeit, 2022, S. 114). Was für die Buddenbrocks gilt, lässt sich auch auf städtische Verhältnisse anwenden, die nicht so großbürgerlich-hanseatisch strukturiert waren, wie es in Lübeck der Fall war. Ob es nun um die Heimat der fiktiven Buddenbrocks geht oder um Werne: Beruflicher Erfolg bedingt(e) soziales Ansehen. Und beides wird nirgendwo deutlicher als im eigenen Haus. Das Haus ist und bleibt ein offensichtliches Symbol für den Aufstieg. So erklärt sich, dass viele Werner Geschäftsleute in der Gründerzeit ihren wirtschaftlichen Aufschwung mit neuen Steinfassaden an alten Fachwerkhäusern dokumentierten.
Ernährung und Landwirtschaft
Kost und Logis
Leben und Wohnen
Die Reichen in Werne wohnten zunächst vornehmlich an den Hauptverkehrsadern, der Stein- und der Bonenstraße. Das waren Händler, Gastwirte und Inhaber von Brauereien und Brennereien, später kamen Ärzte, Anwälte und Lehrer dazu.
Die Wohlhabenden ließen ihre Bediensteten in kleinen Häusern wohnen, sogenannten Gademen, schlichten Gebäuden, die oft eingeklemmt zwischen großen Gebäuden oder in einer Randlage auf geringer Grundfläche gebaut wurden. Noch bescheidener wohnten etwa Tagelöhner.
Schaffen und Kaufen
Wirtschaftlicher Erfolg wird in aufwendigen Fassaden zur Schau gestellt
Das Abteufung der Zeche 1899 hatte zu einem wirtschaftlichen Aufschwung geführt, der für die teuren Bauten bei Kaufleuten und der Führungsschicht des Bergbaus die finanziellen Voraussetzungen schuf. Schon vor 1900 hatten in der sogenannten Gründerzeit viele Werner Geschäftsleute ihren wirtschaftlichen Erfolg durch prächtige Gestaltung ihrer Häuser zur Schau gestellt.