
Denkmäler
Mühle in Nacht- und Nebelaktion zerstört
Oben auf dem Windmühlenberg steht ein ungewöhnliches Wohnhaus mit einem runden, massiven Turm. Dieser Turm ist 300 Jahre alt und war bis in die 1970er-Jahre Teil der Mühle Bergmann, einst das Wahrzeichen des Stadtteils Baaken.
1709 wurde die Mühle im Baaken errichtet, sozusagen als Nachfolgerin einer älteren Kornmühle, die zwischen dem Steintor und dem Neutor stand. Diese ältere Mühle hatte der Rat im 12. Jahrhundert in einem langen Rechtsstreit mit den Chorherren des Stifts Cappenberg erstritten. Denn die Prämonstratenser besaßen seit 1122 die alleinigen Mahlrechte für Werne und betrieben an der Lippe, in der Bauerschaft Evenkamp, die Gedembergmühle. Immer wieder verhandelte der Stadtrat mit seinem Landesherrn, dem Bischof von Münster, um eigene Mühlrechte. Schließlich gab der Bischof 1174 die Erlaubnis, zwischen Steintor und Neutor eine Kornmühle zu errichten, die aber im 17. Jahrhundert abbrannte. Der Rat ließ im Baaken die neue Getreidemühle errichten.
Mit wehrhaften Mauern
Daraufhin brach wieder der alte Streit mit Cappenberg um die Mahlrechte aus. Die Cappenberger Stiftsherren befahlen ihren Knechten, die Mühle im Baaken in einer Nacht- und Nebelaktion zu zerstören. Der Stadtrat gab auf und verkaufte seine Mahlrechte an den Cappenberger Propst. Dieser ließ 1709 eine neue Windmühle auf dem Baakenknapp bauen, deren Turm mit seinen zwei Meter dicken Mauern noch heute steht.
Ende des 19. Jahrhunderts kam die Mühle in den Besitz der Familie Bergmann. 1921 beschädigte ein Sturm die Windmühlenflügel so schwer, dass sie abmontiert wurden. Die Mühle wurde fortan mit einem Dampfkessel angetrieben. Der Kessel ermöglichte einen fortlaufenden Mahlbetrieb, unabhängig vom Wind.
Von 1942 bis 1945 ruhte der Mühlbetrieb. Die drei ältesten Söhne der Familie Bergmann waren im Krieg eingezogen worden, ihr Vater schon früh gestorben. Nachdem die beiden Ältesten gefallen waren, übernahm Hermann Bergmann trotz einer schweren Kriegsverletzung den Mühlenbetrieb und sorgte damit für seine Mutter und die übrigen sieben Geschwister. Erst 1972 gab er die Mühle auf. Der Betrieb wurde nach Rünthe ausgelagert, das denkmalgeschützte Mühlengebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Hermann Bergmann erhielt 2009 den Diamantenen Meisterbrief für 60 Jahre Meisterschaft im Müllerhandwerk.
Die Siedlung Baaken
Die Siedlung Baaken entstand seit dem Ende der 1930er-Jahre. Kern waren die Hermann-Löns-Straße, die Lessingstraße, die Körnerstraße und Teile der Landwehrstraße. Träger der Siedlung waren die Reichsheimstätten. Die Baaken-Siedlung wuchs stetig und zeigte schnell eine vielfältige Struktur. Mittelständische Betriebe siedelten sich hier an, darunter als eine der ersten die Firma Hermann Steinweg und die Druckerei Carl Beckmann. 1953 wurde die Kirche Maria Frieden eingeweiht als Gotteshaus der gleichnamigen neuen Pfarrei.
Die Mühle ist seit dem 20. 6. 1990 ein eingetragenes Denkmal.
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