
Denkmäler
schmales Handwerkerhaus aus dem 17. Jahrhundert
Das zweistöckige, schmale Giebelhaus wurde als Fachwerkbau im 17. Jahrhundert errichtet. Das ursprüngliche Kerngerüst des Fachwerks ist im Inneren des Gebäudes weitgehend erhalten. Dem Fachwerk wurde 1914 eine Massivfassade mit Stilmerkmalen des Reformstils vorgeblendet.
Reformstil an der Fassade
Charakteristisch für den Reformstil sind der geschwungene Wellengiebel und die lisenenartige Gliederung des ersten Obergeschosses mit nur geringen Schmuckelementen. Am Erdgeschoss wurde ein Schnittsteinputz angebracht. Diese schlichte Fassadengestaltung ist typisch für den Reformstil. Der grenzt sich sowohl vom Historismus als auch vom Jugendstil ab. Deren aufwändige Formen seien mit den Bedingungen der modernen Industriegesellschaft nicht vereinbar und nur von den Reichen finanzierbar, so Vertreter des Reformstils. Daher bemühte sich dieser um einen sparsamen, fast ornamentlosen, spartanischen Traditionalismus. Statt der ausschweifenden Fassadengestaltung wird die einfache Fläche betont.
Platz für einen Webstuhl
Das Haus war über mehrere Jahrhunderte ein typisches, gut erhaltenes Handwerkerhaus. In dem schmalen Fachwerkhaus reichte der Platz allerdings nur für einen Webstuhl. Der Raum dafür musste zudem den Wohnbedürfnissen einer vielköpfigen Familie abgerungen werden. Um 1850 gab es in Werne unter den über 150 Handwerken 44 Weber. Diese waren eher arm. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten sie sich einer doppelten Konkurrenz gegenüber zur Wehr setzen. Der mechanische Webstuhl verdrängte zunehmend die Handarbeit. Große Mengen Tuche konnte jetzt industriell billig produziert werden. Dann drängten zudem zahlreiche Ackerbürger in den Tuchmarkt. Hier fanden diese eine neue, wenn auch nur dürftige Erwerbsquelle. Viele hatten nach der preußischen Gebietsreform vor 1850 ihre Existenzgrundlage verloren, da sie ihr Vieh nicht mehr auf die Allmende treiben konnten.
Das Haus Burgstraße 3 ist seit dem 15. 12. 1993 ein eingetragenes Denkmal.
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