Denkmäler
Gademe in Werne
Gademe sind kleinere Häuser der Unterschichten. In ihnen wohnten die Bediensteten der Reichen und Tagelöhner, und das in äußerst beengten Wohnverhältnissen. Im Kern der Stadt gab es mehrere Gademe, die an größere Gebäude angelehnt waren. Reichere Bürger ließen in ihnen ihre Bediensteten wohnen. Noch gut erhaltene Beispiele sind das Haus Moormannplatz 2 und Kirchhof 2a. Sie sind eingeklemmt zwischen größeren Gebäuden; das sparte Baukosten. Einige kleinere Häuser sind erhalten, weil sie in Geschäftslokale umgenutzt wurden.
Kirchhof 2a
Das Fachwerkhaus aus dem 16. Jh. bildet mit dem großen Nachbarhaus (Kirchhof.2) eine Einheit. Es ist ein schmales Haus mit drei Fenstersachsen im EG. Auf einem Kellersockel befindet sich ein kleiner vorgelagerter Treppenaufgang. Versprosste Kreuzstockfenster sind in ein weißes Putzgefache eingebunden. Das Satteldach ist mit roten Pfannen gedeckt. Von besonderem Wert ist die Haustür im Stil des Historismus.
Roggenmarkt 24
Das Fachwerkhaus Roggenmarkt 24 entpuppte sich als das älteste Fachwerkhaus der Lippestadt. Es zählt gleichzeitig auch zu den 10 ältesten Häusern dieser Art im gesamten Bereich Westfalen-Lippe. Mittels einer dendrochronologischen Untersuchung konnte das Baujahr auf 1486 festgelegt werden.
Die besondere Art des Einbaus der Querbalken und die Art der Holzverzapfung lässt vermuten, dass Teile der Arbeiten von Wandergesellen ausgeführt wurden. Auf der linken Außenwand befinden sich gut erhaltene Reste einer Fassadenbemalung auf den Backsteingefachen. Die alte Haustür ist erhalten. Dieses Haus wurde ebenso wie viele andere Wärmehäuschen rings um St. Christophorus von sozial schwächeren Personen als Mietshaus genutzt.
Am Moormannplatz 2
Das schmale, zweistöckige Fachwerkhaus gehört ebenfalls zu der Art der für Werne typischen Gademenbebauung. Es ist traufständig, eingeklemmt zwischen größeren Gebäuden. Es hat vier Fensterachsen. Auffällig ist ein hohes Satteldach mit einer roten Pfannendeckung und darin ein Dachhäuschen in der Art einer Lukarne. Durch dieses Häuschen wurden in früheren Zeiten mithilfe einer kleinen Seilwinde Erntevorräte auf den Dachboden gezogen. Viehfutter und Brennmaterial mussten den ganzen Winter über reichen, deswegen war ein hohes Satteldach erforderlich.
Südmauer 41
Eine zweite Art der typischen Gademenbebauung sind äußerst bescheidene Kleinhäuser. Sie reihten sich vornehmlich entlang der Stadtmauer. Die Mauer ersparte eine Außenwand. Hier wohnten die ärmeren Einwohner der Stadt, vornehmlich Tagelöhner. Bis zum Anfang des 20.Jhs. hat diese Bauweise weite Teile der Werner Altstadt bestimmt. Zwei dieser Gademe, die unter Denkmalschutz stehen, liegen hinter dem Torwärterhäuschen am Ende der Südmauer. Im Westen stehen deren Außenwände auf den Resten der alten Stadtmauer, das ersparte ein Fundament. Im Keller der Häuser sind diese Reste noch sichtbar.
Ehemalige Gademe an der Klostermauer, 1941 abgerissen
Am Südwall gab es eine malerische Gademenreihe, die an die alte Klostermauer angelehnt war. 1941 wurden diese abgerissen, als die Straße verbreitert und die alte, viel höhere Klostermauer abgerissen und zurückgesetzt in reduzierter Form wieder aufgebaut wurde. In diesen kleinen Häusern wohnten oft vielköpfige Familien über drei Generationen auf äußerst engem Raum. Insgesamt waren die Ansprüche an die Wohnqualität im Vergleich zu heute äußerst gering.
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