Denkmäler
Denkmäler entlang der Südmauer
Die Häuser 29 und 31, die nach dem Abriss des Mauerrings in den Jahren um 1850 erbaut wurden, schließen direkt an den erhaltenen Mauerteil an, und zwar so, dass die ebenerdigen Reste der Mauer die Fundamente der straßenseitigen Außenwand dieser Häuser bilden. Das sorgt für Stabilität. Das gilt ebenso für das kleine Haus 41 am Ende der Südstraße. Dort sind die rückwärtigen Wände entsprechend aufgesetzt. Im Keller dieses Hauses und an der Außenseite nach Süden sind noch alte Mauerreste sichtbar.
Die Südmauer schließt zur Steinstraße hin mit dem Torwärterhäuschen ab. Vom Eingang an der Steinstraße aus kontrollierte der Torwärter im Mittelalter den wichtigen Zugang zur Stadt, der durch das Steintor führte. Das Haus schräg gegenüber, Steinstraße 40, 1850 erbaut, ist schon eines der Häuser, die nach dem Abriss außerhalb des Mauerrings errichtet werden konnten. Es ist auch eines der ersten Häuser, die nicht mehr in Fachwerk, sondern in Massivbauweise gebaut wurden.
Südmauer 27
Ehemals Wohnhaus und Büro bedeutender Architekten in Werne
Das Fachwerkhaus ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Denkmalwert ist vor allem der erkerartige Anbau an der rückwärtigen Traufseite, weil er die versetzte Außenwand des dahinterliegenden Zimmers bildet.
Es ist ein zweistöckiges, traufständiges Fachwerkhaus mit verputzten Gefachen. Das langgestreckte Gebäude weist unterschiedliche Fachwerkkonstruktion auf, links Ständer-, rechts Stockwerkbauweise. Es ist in zwei Bauphasen errichtet worden. Die Pfostenfenster sind mit durch Sprossen gegliederten liegenden Scheibenformaten ausgestattet. Das ist typisch für die 20er Jahre.
Es war das Wohnhaus des ehemaligen Architekten Theodor Wenning. Dieser und sein Partner Helmut Wehmeyer hatten ihr Büro in diesem Haus. Sie haben mit ca. 60 Bauten, die von 1919 bis 1984 errichtet wurden, das Stadtbild Wernes wesentlich in der künstlerischen Vielfalt geprägt. Wenning hat zudem für die Geschichte der Stadt insofern eine besondere Bedeutung, da er nach 1945 Bürgermeister der Stadt und Landrat des Kreises Lüdinghausen war.
Das Haus ist leider sehr marode und äußerst sanierungsbedürftig. Es gibt dazu erhebliche Probleme, auch juristische. Als Denkmal wurde es am 13.3.1986 eingetragen.
Südmauer 29 und 31
Ein sehenswertes Fachwerkdoppelhaus an der alten Stadtmauer
Die kleinen traufständigen Fachwerkhäuser 29 und 31 an der Südmauer bilden einen Doppelbau. Diese Gebäude stammen nach Fortschreibung des Urkatasters aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Doppelhaus hat insgesamt sechs Fensterachsen (Türen und Fenster) im Erdgeschoss. 1967 wurde die Fassade geändert. In den Gefachen ist teilweise noch eine Lehmfüllung vorhanden. Die westliche Giebelwand des Hauses 31 ist massiv und verklinkert.
An das Gebäude schließen hier die Reste der alten Stadtmauer direkt an. Die Ringmauer wurde einschließlich der vier Stadttore zwischen 1779 und 1843 abgerissen. Die Reste der Mauer sind erhalten geblieben, weil sie vor dem jüdischen Friedhof standen. Das Grundstück dahinter hatten die Juden 1779 für eine Erweiterung ihrer Grabstätten gekauft. Mit dem Kauf hatten sie die Verpflichtung übernommen, die Mauerreste instand zu halten.
Der Komplex ist seit dem 1.8.1985 ein Denkmal.
Südmauer 50
Reizvolles Fachwerkhaus gegenüber dem jüdischen Friedhof
Das Fachwerkhaus wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Es ist ein kleines, in zwei Abschnitten errichtetes Fachwerkhaus. Es steht zwar traufständig, ist jedoch nicht auf die Straßenachse hin ausgerichtet. Auffallend ist ein mächtiges Traufbrett. Der rechte Giebel ist mit einem Kopfwalm versehen. Der linke, an einem späteren Teil des Hauses, ist ein massiv erneuerter Giebel. Diese westliche Giebelwand ist sehr reizvoll gegliedert.
Das Haus steht seit dem 13.3.1986 auf der Denkmalliste der Stadt Werne.
Steinstraße 39
Das Torwärterhaus
Das ehemalige Steintor in der alten Stadtmauer öffnete hier die Stadt nach Westen und sicherte sie nach außen ab. Dieses traditionelle Fachwerkhaus ist eine Rekonstruktion des ehemaligen Torwärterhauses am Steintor aus dem frühen 19. Jahrhundert. In dem Torwärterhaus wohnte und arbeitete der Torwärter, Pförtner genannt. Er kontrollierte den wichtigen Zugang zur Stadt durch das Steintor. Die alte Werner Stadtmauer prägte und formte fast 400 Jahre lang das Leben der Bewohner der Kleinstadt Werne.
Pförtner – ein sehr wichtiges städtisches Amt
Die Pförtner waren städtische Angestellte.
Sie kassierten von durchreisenden Kaufleuten Wegezoll, eine sehr wichtige Einnahmequelle der Stadt. Sie überprüften die ein- und ausgeführten Waren. Der Pförtner am Burgtor zählte unter anderem die Zahl der Kühe, 200 bis 250, die auf die Allmende getrieben wurden durften. Durch das Bonentor wurde nach Osten eine zweite Herde getrieben, ebenfalls so groß.
Zahlreiche Funktionen der Ringmauer
Die Ringmauer hatte viele Funktionen und Aufgaben. Sie diente zwar vornehmlich dem Schutz der Stadt vor Räuberbanden und kriegerischen Überfällen, doch sie ermöglichte zudem, dass Bürgermeister und Rat zahlreiche Gebote und Verbote durchsetzen konnten. Diese waren notwendig: nur mit eindeutigen Vorgaben konnte das politische, gesellschaftliche, wirtschaftlich und militärische Leben so organisiert werden, dass alle Bewohner ein Auskommen und ein sicheres Leben in der Stadt hatten.
Der Bau der Mauer
Im Mittelalter stritten der Landesherr der Stadt Werne, der Bischof von Münster, mit dem Grafen von der Mark südlich der Lippe um Einfluss, Gebiete und später auch um den Glauben. Nach einem für Werne verheerenden Überfall der Märker im Jahre 1400 wurde von 1415 bis 1502 die Stadt mit einem Mauerring umgeben. Es gab vier Stadttore und mehrere Wachtürme.
Das Haus ist seit dem 20.6.1990 ein Denkmal.
Steinstraße 40
Die klassische Antike als Vorbild
Ein Kleinod klassizistischer Baukunst steht ganz am Eingang der Steinstraße, ein Wohnhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil des Spätklassizismus mit der Hausnummer 40. Mit seiner schlichten geometrischen Fassadengliederung und dem dreieckigen Giebel könnte das weiß verputzte Haus aus einem Musterbuch für Klassizismus stammen. Es steht giebelständig zur Steinstraße. Der dreieckige Dachgiebel erinnert an die Form antiker Tempel.
Die Fassade ist durch geschossteilende profilierte Gesimse horizontal in drei Bereiche gegliedert. Die Fensterteilungen sind original erhalten. Sie sind gemäß strenger Regel gereiht und bemessen. Genau darum ging es im Klassizismus: Anstelle von barocken Schnörkeln kehrte die Kunst zu den klaren Formen griechischer und römischer Architektur zurück. Nachdem die Französische Revolution die absolutistische Monarchie gestürzt hatte, strebten viele Europäer nach den demokratischen Idealen der Antike. Das klassizistische Wohnhaus in Werne wird vom Denkmalschutz als „für die Altstadt hochbedeutendes Gebäude“ eingestuft.
Es sollte schon abgerissen werden. Doch 1996 wurde es in die Denkmalschutzliste aufgenommen. Der Restaurator Tadeusz Bulinski aus Dortmund nahm sich des vernachlässigten Objekts an und richtete es wieder her.
Das Haus ist am 22.3.1896 als Denkmal eingetragen.
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