Denkmäler
Ein wichtiges Gast- und Logierhaus vor dem ehemaligen Zecheneingang
Der Komplex Lippestraße 59 wurde im Jahr 1907 durch den „Menagen Verwalter“ Ernst Koch aus der Bauerschaft Evenkamp als Wohnhaus mit Kasino und Logierhaus errichtet, und zwar nach Plänen des Bautechnikers Greve, ebenfalls aus Evenkamp. So steht es in der Bauakte. Das große Haus steht heute recht abseits. Ursprünglich kreuzten sich hier die Wege aus der Stadt und der aus Stockum. Dieser führte ehemals zum Zechentor.
Unterkunft und Bewirtung für Beschäftigte auf der Zeche
Der Standort an einer wichtigen Kreuzung kann für ein solches Haus als typisch bezeichnet werden, da die Straße nach Stockum ehemals weiter zum Zechentor führte. Damit erschließen sich auch obige, heute ungebräuchliche Begriffe. „Menage“ bedeutet als Bergbaubegriff „Gebäude der Zeche zur Unterbringung und/oder Beköstigung lediger und ortsfremder Bergleute“. Im Logierhaus übernachteten auch nur kurzzeitig auf der Zeche Beschäftigte. „Kasino“ ist hier der veraltete Begriff für Kantine bzw. Gastraum als Teil eines Unternehmens. Ernst Koch erfüllte also mit dem Bau für die kurz zuvor abgeteufte Zeche eine wichtige Aufgabe. Heute existiert die Straße zum Zechentor nicht mehr. Die Straße nach Stockum ist unterbrochen. Sie gibt es nur noch in einem kurzen Abschnitt von der Klöcknerstraße zur Stockumer Straße. Das ist der Schemmelweg.
Jugendstilzierde
Das Baujahr 1907 verweist auf die zu dieser Zeit beliebte Kunstrichtung, den „Jugendstil“. Davon ist heute noch die Bekrönung der Eingangstür vorhanden. Vielfache Jugendstilformen umranken dort das westfälische Ross. Der Eckeingang unter dem Turmaufsatz führte ehemals zum Schankraum. Heute ist er zugemauert. Jugendstilschmuckformen wurden hier entfernt.
Zum Haus gehörte ebenfalls ein Stallgebäude auf dem Hof, das später wiederholt umgebaut wurde. Vor 1920 wurde an dem Saal eine 1939 wieder entfernt Wohnbaracke angefügt.
Das Gebäude Lippestraße 59 ist seit dem 15. 5. 1987 ein eingetragenes Denkmal.
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