Denkmäler
Bildstock An den 12 Bäumen
In einer Ädikula ist ein Kreuzigungsrelief eingefügt; diese Szene ist von Pilastern eingerahmt. Den Dreiecksgiebel schmückt eine Rosette. 1971 und 1985 ist das Denkmal aufwändig restauriert worden.
Zwischen Sockel und Ädikula liegt eine Steinplatte, die einer Überlieferung nach auf dem Richtertisch eines Freigerichtes gelegen hat. In Westfalen waren solche königlichen Freigerichte häufig anzutreffen. Trotz der Gerichte der Landesherren, die ihre Gerichtsgewalt weiter auszubauen versuchten, behielten die westfälischen Freigerichte reichsweit großen Einfluss. Sie stützten sich auf ein Privileg Karls des Großen und beanspruchten Zuständigkeiten auch außerhalb ihres engeren Gerichtsbezirkes. Im 14. und 15 Jh. entwickelten sie sich zu den gefürchteten Femegerichten, die vor allem Raub, Mord und Gewalt gegen Kirchen verhandelten. Das Urteil lautete in schweren Fällen auf Tod. Auf dem Gerichtstisch lagen als Zeichen des Blutbanns überkreuz ein Schwert und ein geflochtener Strick, damit wurde das Urteil je nach Stand oder Schwere der Tat vollstreckt. Das königliche Recht des Blutbanns, der Gerichtsbarkeit über Leben und Tod, beanspruchten diese Gerichte aufgrund des königlichen Privilegs. „An den 12 Bäume“ stand nahe der Grenze der Hochwasserzone die Hinrichtungsstätte, vermutlich dort, wo heute das Denkmal steht.
Erst im 16. Jh. verloren diese Freigerichte ihre Bedeutung. Zahlreiche Straßennamen in Werne nordöstlich des Denkmals weisen auf dieses Gericht hin: „Freier Stuhl“, „An der Femlinde“, „Freigrafenstraße“. Auf dem „Kirchhof Mottenheim“ wurden die Hingerichteten begraben.
Toni Schmedding – Elpers
Ich kann Euch berichten
aus alten Zeiten von Femegerichten,
die in Mottenheim hier tagten,
Freigraf und Freistuhlherren befragten
Bürgermeister und Werner Rat,
um zu ergründen manch böse Tat,
um gerechtes Urteil gemeinsam zu finden
und die Strafe zu verkünden,
Jahrhunderte gingen seitdem dahin.
Doch der Mottenheimer geschichtlicher Sinn
pflegte in Treuen dieses Gedenken.
Viele die Schritte zum Bildstock noch lenken,
das nun der Heiland am Kreuze schmückt,
der segnend auf Menschen und Fluren blickt.
Mög‘ lange der Bildstock erhalten bleiben
und Gottes Segen im heutigen Treiben.
Inständig er zu uns spricht:
„Vergesst das Kreuz an der Femlinde nicht“.
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